Sonstiges - Wandmasken / Niederrheinisch / Obstesser

Gregor Schruff
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Sonstiges

Atemzug für Atemzug, Schritt für Schritt, Woche für Woche und Planung für Planung. Wir warten auf die Momente, die unser Leben erfüllter machen, die uns den Blick zurückgeben, den wir als wissbegieriges Kind inne hielten. Wenn sie kommen, dann halte sie fest - denn sie sind einzigartig und unbezahlbar...

Gregor Schruff

Hier ist ein offener Bereich, in dem ich alles Mögliche packen werde - ob Tiefsinniges, oder eher Banales. Vielleicht finden sich hier irgendwann mal Nacktbilder von Angela Merkel, Miss Piggy oder Adolf Hitler, oder aber eine Anleitung zur Konstruktion einer Massenvernichtungswaffe. An dieser Stelle ein freundliches “HALLO!” an die NSA. Die National Security Agency ist DER Nachrichtendienst der USA, der für die weltweite Überwachung von politischen Freunden und der Entschlüsselung ihrer elektronischen Kommunikation zuständig ist. Nette Organisation - schön, dass ihr auch hier seid :o)
Vielleicht rekrutiere ich an dieser Stelle aber auch blutrünstige Gummibären, die für mich in die Schlacht ziehen, wenn ich den "Heiligen Crèpe" ausrufe. "Kinder in den Schacht"...ähm..."Rinder an die Macht"...oder war es..."Schlachtet die Rinder" - ich weiß es nicht mehr.
Gregor Schruff - Wesel am Niederrhein
Liebe macht nicht nur blind, sie kann dich auch schleichend umbringen…

Im vorliegenden Fall betraf es eine sehr gute Freundin von mir. Durch die Beziehung mit einer Frau aus Mülheim lernte ich Marlies Adamy im Jahre 2001 kennen. Sie war praktisch die Stiefmutter meiner damaligen Beziehung und zwischen uns wuchs eine sehr gute & intensive, rein platonische Freundschaft. Marlies wurde ein Stück Familie für mich.
Sie war zur Zeit unseres Kennenlernens eine peppige, gut & jung aussehende Frau, Mitte 50 mit dem Herzen am richtigen Fleck. Dieses Alter sah man ihr gar nicht an, denn sie war sehr schlank und das Haar trug sie mit bläulichen Akzenten sehr modern. Das Leben schien es all die Jahre ganz gut mit ihr gemeint zu haben, denn Sorgenfalten oder dergleichen waren bei ihr nicht vorhanden – und das ohne Botox oder Schönheits-Operationen.
Zeitgleich wurde sie aber von ihrem Ehemann in einer Nacht & Nebel-Aktion verlassen. Marlies legte sich schlafen und als sie morgens aufwachte, war ihr Mann mit einigen Wertgegenständen und ihrem gemeinsamen Hund plötzlich verschwunden. Auf dem Tisch lag lediglich ein Zettel, auf dem sinngemäß folgendes stand: „Ich brauche mal eine Auszeit und bin eine Weile weg!“. Später erfuhr man dann, dass er mit Sack und Pack unvermittelt nach Rügen gefahren ist, da er dort eine „heimliche Geliebte“ hatte, welche vor mehr als 20 Jahren ein Kind von ihm gebar. In ihrem Haus nistete er sich fortan ein, denn auch diese Frau war vermögend, wie es Marlies einmal war.

WOW!!! Über dreißig Jahre waren die Beiden verheiratet und dann solch ein gewaltiger Schnitt. Solch’ beschissenen Geschichten kannte ich bis dato nur aus dem Fernsehen und dachte eher, sie seien der Phantasie eines Schreiberlings entsprungen.
Grausig daran war vor allem auch, dass eigentlich ihr Ehemann die gemeinsamen Geschäfte leitete und dort das gesamte Vermögen von Marlies investiert wurde. Drei große Supermärkte in Mülheim, welche ihr Ehemann aber schon „vor die Wand gefahren hatte“ und Marlies nun mit all dem alleine ließ. Wie ihr euch denken könnt, kam der Ehemann nie wieder zu ihr zurück, sodass dieses Geschäfts-Konstrukt mit einem lauten Knall zusammenbrach und Marlies Adamy unter sich begrub. Mahnungen, Gerichtsvollzieher, Vollstreckungen – all das wurde ihr täglich‘ Brot. Vermögen, das elterliche Haus, Wertgegenstände – ihr Leben pfändete man ihr unter dem Hintern weg. Was blieb, waren extremste, finanzielle Sorgen im Millionen-Bereich und die täglich Angst, das elterliche Haus irgendwann räumen zu müssen.
In diesem bewohnte sie, bis zu ihrem Tod, eine großzügige Wohnung. Hier hatte wohl ein Banker der alten Schule die Hand über Marlies gehalten und dafür gesorgt, dass sie in dieser Wohnung weiterhin leben durfte. Ansonsten konnten wir uns das gar nicht erklären, dass sie nie die Wohnung verlassen musste. Zweidrittel des Hauses wurden allerdings von fremden Menschen bewohnt. Hinzu kam, dass sich die beiden Stieftöchter, ohne erkennbaren Grund, von Marlies distanzierten und letztlich gar kein Kontakt mehr zu ihnen, noch zu deren Kindern bestand.
Einzig ihr Sohn und eine gute Freundin standen ihr „ohne wenn und aber“ stets zur Seite - und ich natürlich. Marlies wurde im Laufe der Jahre zusehends schwächer, alterte zusehens und war irgendwann nur noch „Haut & Knochen“.

Am 10.11.2013 starb Marlies – einen Tag nach ihrem Geburtstag – in einem Pflegeheim in Mülheim, in welches sie zur Beobachtung kurz zuvor eingewiesen wurde. An ihrem Geburtstag war sie aber noch von ihrem Sohn und den verbliebenen Freunden (vier Menschen!!!) umgeben, welche sich ganz lieb von ihr verabschiedeten. Ich hatte ihr an diesem Tag noch eines ihrer Lieblingsgerichte gekocht, obwohl ich natürlich wusste, dass sie davon nichts essen würde. Allerdings freute sie sich enorm darüber und bedankte sich bei mir für alles, was ich für sie und ihren Sohn tat, seitdem wir uns kannten. Uff...das waren ihre letzten Worte zu mir, bevor sie einige Stunden später
verstarb. Ausgesprochen hat sie die Worte mit klarem Verstand und einem Blick, der ahnen ließ, dass sie wusste, dass ihre Stunde gekommen sei...

Es waren gar nicht die finanziellen Sorgen und Ängste, die diese Frau zugrunde richteten und letzten Endes sterben ließen. Nein, ich bin davon überzeugt, dass sie den Schmerz des Verlustes ihres Ehemannes nicht verwinden konnte. Ich merkte ihr förmlich jedes mal an, dass dieser Verlust sie innerlich zerreißt, sie Häppchenweise zerfrisst. Jedoch war ich leider total machtlos dagegen, obwohl ich ihr so gerne geholfen hätte. All die Jahre war diese Trennung (und die Distanzierung ihrer Stieftöchter) das Hauptthema, welches wir verbal versuchten, zu ergründen – wenn wir mal beisammen saßen. Marlies Adamy war für mich ein überaus wichtiger und liebevoller Mensch und es ist schon sehr traurig, dass es sie nicht mehr gibt. Ich schreibe diese Zeilen hier, damit wenigstens irgendwo geschrieben steht, dass es diesen wunderbaren Menschen gab und man ihn hoffentlich nie vergessen wird…
Gregor Schruff - Wesel am Niederrhein
Nur mal so:

Die Gesellschaft in der wir leben, wird immer älter. Die Leute, die von Firmen gesucht werden, sollen aber scheinbar immer jünger werden, anstatt zu altern. Wünschenswert wären Personen, die maximal 25 Jahre jung sind, die Familienplanung schon hinter sich haben und möglichst 20 jährige Erfahrung im angestrebten Berufszweig besitzen. Es ist in unserer Zeit wirklich schwierig, einer sicheren Zukunft entgegen zu gehen und nicht daran zu verzweifeln.

Tja, die Fetten werden immer fetter und die Reichen immer reicher, währenddessen die Mittelklasse ausstirbt und daraus resultierend, die Armen übrig bleiben.

Man trifft im Leben immer wieder auf Menschen, die unverdienter Weise zu hohem Wohlstand gelangt sind. Gierige, egoistische Menschen, die durch eine große Fresse, der Ellbogen-Mentalität und dem Fehlen jeglicher Loyalität in dieser Gesellschaft einen Platz an der Spitze bekommen haben. Viele dieser unmoralischen, ätzenden Menschen regeln unsere Politik oder besetzen Führungspositionen in großen Unternehmen und es scheint, als würden sie es genießen, die Kleinen klein zu halten. Wenn ich mir diese Menschen so ansehe, fällt mir immer ein wunderbarer Spruch ein. Der Spruch lautet: Man nehme einen Hund. Man gebe diesem Hund ein Zepter. Man kleide diesen Hund in ein königliches Gewand. Man setze diesen Hund auf einen Thron. Man nehme eine Krone und schmücke damit sein Haupt - und doch bleibt dieser Hund immer nur ein Hund...!!!
Gregor Schruff - Wesel am Niederrhein
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